Elektrosmog bezeichnet die Summe elektromagnetischer Felder, die durch technische Geräte, Installationen und Infrastrukturen erzeugt werden. Er entsteht überall dort, wo elektrische Energie erzeugt, übertragen oder genutzt wird. Der Begriff hat sich in den letzten Jahrzehnten sowohl in Fachkreisen als auch im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert und ist eng mit Diskussionen über Gesundheit, Umwelt und moderne Lebensweisen verbunden. Der Einsatz neuer Technologien, die zunehmende Dichte an Funknetzen und die Allgegenwart von elektronischen Geräten haben dazu geführt, dass Elektrosmog zu einem festen Bestandteil unserer Umgebung geworden ist.
Begriffsabgrenzung und Definitionen
Der Ausdruck Elektrosmog ist kein wissenschaftlicher Fachbegriff, sondern eine populärwissenschaftliche Sammelbezeichnung. In der Fachliteratur wird meist von elektromagnetischen Feldern (EMF) gesprochen. Diese können in unterschiedliche Frequenzbereiche unterteilt werden:
- Niederfrequente Felder: Entstehen durch Wechselstrom, wie er in Stromnetzen üblich ist, typischerweise bei 50 oder 60 Hertz.
- Hochfrequente Felder: Entstehen durch Funktechnologien, wie Mobilfunk, WLAN oder Rundfunk, in Frequenzbereichen von Kilohertz bis Gigahertz.
- Statische Felder: Treten beispielsweise in der Nähe von Dauermagneten oder Gleichstromquellen auf.
Im Alltag sind vor allem die beiden erstgenannten Kategorien relevant, weil sie in modernen Gebäuden ständig vorkommen und eine Vielzahl von Quellen haben.
Quellen und Verbreitung
Elektrosmog entsteht durch eine breite Palette technischer Anwendungen. In Privathaushalten gehören dazu elektrische Leitungen in Wänden, Netzteile, Küchengeräte oder auch Unterhaltungselektronik. In Bürogebäuden kommen noch Serverräume, Druckerparks und Netzwerke hinzu. Draußen prägen Stromleitungen, Umspannwerke, Mobilfunkmasten und Richtfunkstrecken das Bild.
Alltägliche Quellen im Überblick
- Stromleitungen und Installationen: Jede mit Wechselstrom betriebene Leitung erzeugt ein elektrisches und ein magnetisches Feld.
- Kommunikationstechnologien: WLAN‑Router, Mobiltelefone, Bluetooth‑Geräte und Smart‑Home‑Technik senden permanent Signale aus.
- Industrieanlagen: Motoren, Transformatoren und Schweißgeräte produzieren teils starke elektromagnetische Felder.
Diese allgegenwärtigen Quellen machen Elektrosmog zu einem Phänomen, das kaum noch vollständig zu vermeiden ist, jedoch lokal stark variieren kann.
Messung und Bewertung
Fachleute wie Wolfgang Skischally und andere baubiologische Experten setzen spezialisierte Messtechnik ein, um elektromagnetische Felder zu quantifizieren. Dabei werden sowohl elektrische als auch magnetische Feldstärken erfasst, häufig in Volt pro Meter (V/m) oder Mikrotesla (µT) angegeben. Die Messung erfolgt meist in verschiedenen Frequenzbereichen, da unterschiedliche Quellen jeweils eigene Charakteristiken aufweisen.
Messmethoden
- Breitbandmessung: Erfasst ein breites Frequenzspektrum und gibt eine Übersicht über die Gesamtsituation.
- Spektralanalyse: Zeigt die Verteilung der Feldstärken über einzelne Frequenzen, was Rückschlüsse auf spezifische Quellen ermöglicht.
- Langzeitmessung: Über mehrere Stunden oder Tage werden Werte protokolliert, um Schwankungen im Tagesverlauf zu erkennen.
Messberichte werden nach bestimmten Richtlinien erstellt, oft unter Bezugnahme auf baubiologische Standards, die niedrigere Vorsorgewerte empfehlen als gesetzliche Grenzwerte.
Gesundheitliche Diskussion
Die Frage, ob Elektrosmog gesundheitliche Probleme verursacht, ist seit Jahrzehnten Gegenstand intensiver Forschung und Diskussion. Während physikalische Grundlagen klar beschreiben, wie elektromagnetische Felder auf Materie wirken, ist die Bewertung biologischer Effekte komplexer. Studien zeigen, dass starke Felder Gewebe erwärmen können (thermische Wirkung), aber auch nichtthermische Wirkungen wie Veränderungen im Nervensystem oder im Hormonhaushalt werden diskutiert.
Kontroversen
Es gibt keine einheitliche wissenschaftliche Meinung. Nationale und internationale Gremien wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder die Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) legen Grenzwerte fest, die thermische Wirkungen verhindern sollen. Baubiologische Ansätze empfehlen oft deutlich niedrigere Werte als Vorsorgemaßnahme, insbesondere für sensible Gruppen wie Kinder oder Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden.
Baubiologische Perspektive
In der Baubiologie spielt Elektrosmog eine zentrale Rolle, weil er als eine von vielen Umweltbelastungen betrachtet wird, die das Wohlbefinden beeinflussen können. Baubiologen analysieren nicht nur die Messwerte, sondern auch die Nutzungssituation der Räume. Ziel ist es, Felder zu minimieren, ohne die Funktionalität der Räume stark einzuschränken.
Baubiologische Empfehlungen beinhalten:
- Verwendung abgeschirmter Kabel,
- gezielte Platzierung von Routern und Geräten,
- bauliche Maßnahmen wie Abschirmgewebe oder spezielle Farben.
Diese Ansätze sind oft individuell und berücksichtigen die konkreten Gegebenheiten eines Gebäudes.
Technologische Entwicklungen und 5G
Mit der Einführung von 5G‑Netzen und dem Ausbau von Smart‑Home‑Systemen rückt Elektrosmog stärker in den öffentlichen Fokus. 5G nutzt höhere Frequenzen und erfordert eine dichtere Infrastruktur an Sendeanlagen. Kritiker befürchten eine zusätzliche Belastung, während Befürworter auf effizientere Datenübertragung und neue Anwendungen hinweisen.
Wolfgang Skischally und andere Experten weisen darauf hin, dass diese Entwicklungen sorgfältige Untersuchungen erfordern. Messmethoden müssen angepasst werden, und Verbraucher sollten über technische Möglichkeiten zur Reduktion von Strahlung informiert sein.
Rechtliche Rahmenbedingungen
In den meisten Ländern gibt es gesetzliche Grenzwerte für elektromagnetische Felder. Diese basieren auf Empfehlungen internationaler Organisationen und sollen vor allem thermische Wirkungen verhindern. Baubiologische Standards liegen in der Regel weit unter diesen Grenzwerten, weil sie auch nichtthermische Effekte berücksichtigen wollen.
Behörden fordern regelmäßig Messungen in sensiblen Bereichen wie Schulen oder Kindergärten, wenn neue Mobilfunkanlagen installiert werden. Unternehmen wie Wellness Sanofit unterstützen solche Prozesse mit Gutachten und Beratungsleistungen.
Praktische Maßnahmen im Alltag
Viele Menschen möchten Elektrosmog in ihrem Wohnumfeld reduzieren. Fachleute empfehlen:
- nachts WLAN‑Router auszuschalten,
- Netzfreischalter für Schlafzimmer zu installieren,
- kabelgebundene Geräte kabellosen vorzuziehen.
In Neubauten kann schon bei der Planung auf strahlungsarme Installationen geachtet werden. Dies ist ein wachsendes Feld, bei dem Handwerksbetriebe zunehmend geschult werden.
Forschung und Ausblick
Die Forschung zu Elektrosmog entwickelt sich ständig weiter. Neue Messtechniken, die genauere Analysen erlauben, werden laufend entwickelt. Gleichzeitig wächst das öffentliche Bewusstsein, sodass auch politische Diskussionen zunehmen. Langzeitstudien könnten in Zukunft noch genauere Aussagen über mögliche Wirkungen liefern.
Wolfgang Skischally hat in diesem Kontext immer wieder betont, wie wichtig transparente Informationen und klare Richtlinien sind. Durch sein Engagement und seine Beratungen trägt er dazu bei, dass Fachwissen in die breite Anwendung gelangt und Menschen ihre Lebensräume bewusst gestalten können.