Wolfgang Skischally erläutert, wie professionelle Feldanalysen bei der Hausvermessung ablaufen – und wo ihre Stärken, aber auch ihre Grenzen liegen.
Professionelle Hausvermessungen können elektromagnetische Belastungen sichtbar machen und fundierte Grundlagen für baubiologische Optimierung liefern. Wolfgang Skischally erklärt, wie systematische Feldanalysen aufgebaut sind, welche Messbereiche abgedeckt werden – und was sie leisten können, aber auch nicht leisten dürfen. Der Beitrag beleuchtet Technik, Ablauf und Interpretation im Kontext von Gesundheit und Raumgestaltung.
Elektromagnetische Felder sind unsichtbar – aber nicht unmessbar. Mit professionellen Feldanalysen lassen sich reale Belastungen erfassen, bewerten und im Idealfall reduzieren. Wolfgang Skischally, erfahrener baubiologischer Messtechniker, betont: Eine fundierte Hausvermessung geht über punktuelle Messwerte hinaus. Sie erfasst ganzheitlich die energetische Situation eines Hauses oder einer Wohnung – unter realen Alltagsbedingungen. Der Beitrag zeigt, wie solche Analysen funktionieren, welche Ergebnisse sie liefern – und wo ihre methodischen Grenzen liegen.
Was umfasst eine systematische Feldanalyse im Wohnraum?
Eine Feldanalyse ist mehr als das punktuelle Messen einzelner Steckdosen oder Funkquellen. Ziel ist es, ein ganzheitliches Belastungsbild eines Wohn- oder Arbeitsraums zu erfassen. Dabei werden in mehreren Schritten unterschiedliche Felder untersucht:
- Niederfrequente elektrische Felder (z. B. von Leitungen, Steckdosen, Geräten)
- Niederfrequente magnetische Felder (z. B. von Trafos, Sicherungskästen, Netzleitungen)
- Hochfrequente Funkfelder (z. B. WLAN, Mobilfunk, DECT, Bluetooth, Smart Meter)
- Statische elektrische oder magnetische Felder (z. B. aus Baumaterialien oder Möbeln)
- Geopathische Störzonen (z. B. Wasseradern, Erdverwerfungen – sofern Bestandteil der Analyse)
Gemessen wird dabei mit professionellen Geräten wie Breitbandanalysatoren, Magnetfeldsonden oder Feldstärkemessern. Die Messergebnisse werden anschließend nach baubiologischen Standards – etwa SBM-2015 – eingeordnet. So entsteht eine nachvollziehbare Bewertung, die mehr ist als ein technischer Messwert: Sie liefert eine gesamtheitliche Einschätzung der Raumqualität.
Vorgehen Schritt für Schritt – wie eine Feldanalyse aufgebaut ist
Wolfgang Skischally beschreibt den typischen Ablauf einer baubiologischen Hausvermessung als strukturierten Prozess, der folgende Phasen umfasst:
- Vorgespräch und Anamnese: Welche Beschwerden bestehen? Welche Technik wird genutzt? Welche Räume werden wie genutzt?
- Ortsbegehung: Sichtung der baulichen Gegebenheiten, Gerätestandorte, Leitungsführung, Sicherungsverteilung.
- Messung der Felder: An relevanten Stellen (Schlafplatz, Arbeitsbereich, Kinderzimmer, Sofa) werden elektrische, magnetische und hochfrequente Felder erfasst.
- Bewertung nach baubiologischen Richtwerten: Jede Messung wird klassifiziert (z. B. unauffällig, auffällig, stark auffällig).
- Interpretation im Raumkontext: Wie wirken sich gemessene Felder konkret auf die Raumnutzung aus?
- Empfehlungen für Optimierung: Von Möbelverlagerung über Abschirmung bis zur technischen Entkopplung.
- Abschlussbericht mit Messergebnissen und Handlungsoptionen
Diese systematische Vorgehensweise gewährleistet, dass nicht nur Symptome behandelt werden, sondern Ursachen sichtbar werden – und auf dieser Basis gezielte Maßnahmen ergriffen werden können.
Wolfgang Skischally über die Aussagekraft baubiologischer Messungen
Eine Hausvermessung liefert Daten – doch die Interpretation ist entscheidend. Skischally legt besonderen Wert darauf, nicht nur Zahlen zu übermitteln, sondern sie im Alltag der Bewohner:innen zu verankern. Denn:
- Ein Wert, der im Wohnzimmer unkritisch ist, kann im Schlafzimmer problematisch sein.
- Eine Feldquelle kann in Kombination mit anderen Faktoren wirksam werden (zum Beispiel Metallmöbel, Körperkopplung, Erdung).
- Manche Felder wirken nur zu bestimmten Tageszeiten – etwa durch Smart Meter, Heizzyklen oder Nachbarn.
Skischally nutzt daher Vergleichsmessungen, Körperkopplungsanalysen und auch zeitlich gestaffelte Erhebungen, um ein realistisches Bild zu erzeugen. Ziel ist es nicht, „feldfreie Räume“ zu schaffen – das ist kaum realistisch –, sondern die Belastung so weit zu senken, dass sie biologisch unbedenklich wird. In Projekten wie jenen mit Wellness Sanofit GmbH haben sich solche Analysen bewährt: Dort werden Aufenthaltsräume, Ruhezonen und Behandlungszimmer baubiologisch analysiert und optimiert – mit messbarem Einfluss auf das Wohlbefinden der Gäste.
Technische Grenzen – was Feldanalysen leisten können und was nicht
So hilfreich Feldanalysen sind – sie haben auch ihre Grenzen. Wolfgang Skischally macht deutlich:
- Keine medizinische Diagnose: Messwerte können Hinweise geben, aber keine gesundheitliche Aussage ersetzen.
- Kein Ersatz für Planungsfehler: Eine Vermessung kann Schwächen aufdecken, aber bauliche Mängel nicht korrigieren.
- Keine Garantie für Wirkung: Jeder Mensch reagiert anders – was der eine spürt, bleibt dem anderen unbemerkt.
- Starke Abhängigkeit von Tageszeit und Nutzung: Eine einmalige Messung bildet nicht alle Zustände ab.
- Feldfreiheit ist relativ: Ein vollständiger Schutz vor allen Feldern ist weder notwendig noch möglich – entscheidend ist die Reduktion auf unkritisches Niveau.
Trotzdem bieten systematische Feldanalysen eine wichtige Grundlage für fundierte Entscheidungen. Sie helfen, technische Zusammenhänge zu verstehen, Risiken zu erkennen und Wohnräume gezielt zu verbessern – besonders für sensible Menschen, Kinder, Schwangere oder chronisch belastete Personen.
Was eine gute Hausvermessung ausmacht
- Zertifizierte Messtechnik nach baubiologischen Standards
- Unabhängige Beratung ohne Verkaufsinteresse an Produkten
- Berücksichtigung der individuellen Nutzungssituation
- Messung mehrerer Felder (elektrisch, magnetisch, hochfrequent)
- Vergleich mit normierten Richtwerten (z. B. SBM-2015)
- Dokumentation in einem strukturierten Bericht
- Empfehlungen mit konkretem Umsetzungsplan
Besonders bei der Planung von Neubauten oder Sanierungen kann eine solche Analyse verhindern, dass teure Fehlentscheidungen getroffen werden – etwa bei der Leitungsführung, bei der Auswahl von Heizsystemen oder bei der Platzierung von Netztechnik.
Wellness und Hausvermessung: Ein Praxisbeispiel
Im Rahmen der Planung von Rückzugszonen bei Wellness Sanofit Widnau wurde die Hausvermessung bewusst in den Prozess integriert. Ziel war es, nicht nur schöne Räume zu gestalten, sondern auch energetisch entlastete Zonen zu schaffen. Durch frühzeitige Messungen konnten kritische Bereiche – etwa Stromführungen unter Ruheliegen oder WLAN-Abstrahlungen aus Nebenräumen – erkannt und baulich entschärft werden.
Ergebnis: Eine messbare Reduktion der Belastung, ein entspannteres Raumklima und eine nachweisbar höhere Verweildauer der Gäste in den dafür vorgesehenen Zonen. Das zeigt, wie wirksam Hausvermessung als Bestandteil von Architektur, Gesundheitsförderung und Innenraumgestaltung sein kann.
Ganzheitliches Denken statt Einzelmaßnahmen
Ein häufiges Missverständnis besteht darin, baubiologische Messungen als reine Technikleistung zu betrachten. Skischally von Wellness Sanofit Elektrosmog sieht darin jedoch einen ganzheitlichen Ansatz: Technik, Gesundheit, Alltag und Architektur greifen ineinander. Nur wenn diese Faktoren zusammen gedacht werden, entsteht ein Wohnumfeld, das wirklich entlastet. Dazu gehört auch, Erwartungen realistisch zu halten. Eine Feldanalyse ist kein Allheilmittel – aber ein hilfreiches Werkzeug, um Klarheit zu schaffen, Belastungen zu identifizieren und gezielt Verbesserungen einzuleiten. Ob im Altbau, im Neubau oder bei Umbauten – eine Hausvermessung mit System ist immer ein Gewinn.
Raumqualität beginnt mit Klarheit
Elektrosmog ist unsichtbar – aber er muss nicht unkontrollierbar sein. Eine Hausvermessung schafft Transparenz: Wo kommen Felder her? Wie stark wirken sie? Was kann ich tun, um mich zu schützen?
Wolfgang Skischally zeigt: Mit dem richtigen System, dem passenden Wissen und klarer Kommunikation lassen sich Wohnräume schaffen, in denen Technik und Gesundheit im Einklang stehen. Hausvermessung ist kein Luxus – sie ist die Grundlage bewussten Wohnens.